So schalten alle ihre Kamera an

Schwarze Kacheln auf dem Bildschirm soweit das Auge reicht! Wer Online-Veranstaltungen wie Video-Konferenzen, Webinare und Online-Präsentationen hält und dabei nur auf das dunkle Muster starrt, ist schnell frustriert. Ist auf der anderen Seite überhaupt noch jemand da? Oder beantworten die Teilnehmenden nebenher E-Mails, hängen Wäsche auf oder sind weggenickt? Wie schaffen Sie es also, dass sich Ihr virtuelles Publikum aktiv beteiligt, Fragen stellt oder zumindest interessiert zuhört? Wir geben Ihnen Tipps!

Machen Sie sich zunächst klar: Als digitale*r Gastgeber*in haben überwiegend SIE allein die Verantwortung, dass die Online-Veranstaltung gut wird! Sich nur über unmotivierte Zuschauer zu ärgern ist nicht die Lösung. Machen Sie Ihre Fortbildungen und Präsentationen so spannend und vor allem relevant, dass alle freiwillig am Ball bleiben.

Tipp 1 für Ihre Online-Veranstaltungen: In der Einladung kommunizieren

Kündigen Sie bereits in der Einladung zur Veranstaltung freundlich an, dass Sie um eingeschaltete Kameras bitten.

Wer nämlich unfrisiert und sportlich gekleidet im unaufgeräumten Homeoffice sitzt, gerät bei einer spontanen Aufforderung zu Beginn des Meetings schnell ins Schwitzen (und wird sich vermutlich trotzdem weiterhin hinter der ausgeschalteten Kamera verstecken).

Tipp 2: Klare Ansage zu Beginn des Workshops

Machen Sie direkt bei Ihrer Begrüßungsmoderation deutlich, dass Sie Ihre Gäste gern sehen möchten. Sprechen Sie Teilnehmende direkt an. Bei uns an der Moderatorenschule Baden-Württemberg machen wir das schon beim Warm-up kurz vor Beginn des Online-Workshops, wenn sich die Teilnehmenden dazuschalten. Dann gehen wir in einen kurzen Small-Talk mit den Gästen, bei dem wir sie bitten, Kamera und Ton einzuschalten, um zu sehen, ob alles läuft. Und dann bleibt die Kamera an.

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Tipp 3: Mitreißenden Einstieg wählen

Anstatt mühsam in die Videokonferenz zu schlurfen, sollten Sie als Host mit Energie in Ihre Online-Veranstaltungen starten und die Teilnehmenden gleich zu Beginn einbinden. Hier sind einige Möglichkeiten für spannende Einstiege:

  • Kurze Vorstellungsrunde mit drei Hashtags: Stellen Sie drei gezielte Fragen, mit denen sich die Leute vorstellen, zum Beispiel: „Nenne uns drei Adjektive, die dich beschreiben“ / „Nenne die wichtigsten drei Stationen deiner beruflichen Laufbahn in je einem Wort“ / „Vom Training wünsche ich mir …“
  • Teilnehmernamen ändern: Um sich gegenseitig schneller kennenzulernen und einen Ansatzpunkt für Fragen zu finden, personalisieren die Anwesenden ihre Teilnehmernamen. Beispiel: „Ergänze deinem Vornamen mit einem Wort, das deine Passion / deine Leidenschaft beschreibt.“ Bei der anschließenden Vorstellungsrunde kann die Gastgeberin dann viel persönlicher auf „Hundefreundin Birgit“, „Zündapp-Markus“ oder „Serien-Junkie Natalie“ zugehen.
  • Reflexionsfrage: Starten Sie mir einer positiven Reflexionsfrage an alle: „Wem möchte ich heute einmal danken?“ „Wen möchte ich heute feiern?“ „Auf welchen Austausch in der nächsten Präsenz-Kaffeepause freue ich mich besonders?“ Das bringt mehr Energie ins Meeting.

Tipp 4: Dramaturgie planen

Alle 5 bis 7 Minuten sollte in einer Online-Konferenz eine Interaktion mit dem Publikum stattfinden. So motivieren Sie Ihre Teilnehmenden zum Dranbleiben. Interaktionen sind bspw. Fragen, die im Chat oder mit „echtem“ Handzeichen beantwortet werden, Breakout-Sessions oder Übungen. Auch weitere Methoden wie das Einsetzen von Flipcharts, Objekten oder Bildern lockern die Runde auf. Seien Sie kreativ und bereiten Sie Ihre Online-Veranstaltung detailliert vor. Ihr Publikum wird es Ihnen mit Aufmerksamkeit danken.

Fotocredit: shutterstock/Andrey Popov

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