„Mal Hand hoch, wer ist heute mit dem Auto zur Tagung gekommen?“ Diese einfachste Form der Publikumsinteraktion kennt jeder. Für den Moderator gibt es dabei nicht viel zu beachten: Die Frage muss klar und präsent gestellt sein, das Publikum muss genügend Zeit haben, um darauf zu reagieren und der Moderator oder die Moderatorin stimmt selbst mit ab. Fertig ist die Publikumsbeteiligung!
Aber es geht noch schöner, intensiver, amüsanter. Bevor wir Ihnen 3 Tipps für eine gelungene Interaktion mit Ihren Zuhörern an die Hand geben, möchten wir kurz klären, was an Abstimmungen & Co. sinnvoll ist:

Warum sollte ich mein Publikum miteinbeziehen?
1)    Die Gäste werden aktiviert, bleiben wach und aufmerksam. Bei langen Tagungen tun kleine Weckmanöver zwischen zwei langen Vorträgen allen Beteiligten gut.
2)    Besonders bei internen Veranstaltungen helfen Interaktionsmethoden, ein allgemeines Stimmungsbild einzufangen.
3)    Die Zuhörerschaft fühlt sich mitgenommen und einbezogen: „Hier werde ich gefragt, hier geht es um mich.“ Das motiviert.
4)    Ganz ehrlich: Eine Moderation, bei der keine graue Masse vor Ihnen sitzt, sondern einzelne Persönlichkeiten, macht doch viel mehr Spaß!

So aktivieren Sie Ihr Publikum

Mit diesen 3 Interaktions-Methoden zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Zuhörerschaft aktiv ins Geschehen einbinden können:

Interaktion mit dem Publikum | Methode #1: „Stehen Sie mal bitte alle auf!“

Auch wenn das Publikum nach dieser Aufforderung erst mal vor sich hin brummelt und langsam in die Gänge kommt ­– bleiben Sie dran! Fangen Sie erst an, wenn alle stehen.

Diese Abstimmungsmethode ist eine prima Möglichkeit, um Statistiken abzufragen. Bestes Beispiel, besonders für interne Konferenzen oder Workshops: „Wer von Ihnen ist seit weniger als 2 Jahren im Unternehmen? Bitte setzen Sie sich wieder. Wer ist seit 2 bis 5 Jahren mit dabei? Bitte auch setzen.“ Und so weiter. Irgendwann sind Sie beim Dienstältesten aus der Kollegschaft angelangt. Er ist der Einzige, der noch steht, und darf sich auch nicht gleich wieder setzen. Stattdessen schnappen Sie sich ein Handmikrofon, machen sich nach der Bitte um Applaus für den langjährigen Mitarbeiter auf den Weg zu ihm und interviewen ihn. „Was hat sich in den vergangenen 40 Jahren, die Sie nun in der Firma sind, für Sie geändert?“ So haben Sie neben der Statistik auch eine schöne emotionale Note.

Wenn aus dem Publikum Störungen oder kritische Angriffe kommen, empfehlen wir Ihnen dieses YouTube-Video.

Interaktion mit dem Publikum | Methode #2: Soziometrische Aufstellung

Diese aktive Methode passt am besten zu Events mit Workshop-Charakter. Sie brauchen ein bisschen Platz zwischen Bühne und Bestuhlung oder im hinteren Bereich des Raumes.

Die Soziometrie macht Meinungen/Haltungen oder auch soziodemografische Fakten sichtbar und funktioniert sehr gut als lockerer Einstieg in den Tag und zum Kennenlernen der Gruppe (diese kann auch groß sein). Sie als präsente Moderatorin stellen zunächst eine klare, einfach zu beantwortende Frage, wie beispielsweise „Wo sind Sie aufgewachsen?“ „In welcher Branche arbeiten Sie? Handel – Verwaltung – Kultur …?“ „Auf einer Skala von 0 bis 10: Wie motiviert sind Sie für den heutigen Workshop?“ Nun ist es wichtig, dass Sie die Antwortmöglichkeiten im Raum visualisieren. Wo im Raum ist Hamburg, wo Berlin, Köln und München? Wo genau stellen sich die Kollegen aus Handel, Verwaltung oder Kultur auf? An welcher Stelle auf der räumlichen Skala ist die 0, die 5, die 10? So entsteht ein spannendes und vor allem greifbares Bild. Auch der Gesprächspartner für die Mittagspause findet sich auf diese Weise schnell.

Sie möchten noch mehr Methoden kennenlernen, mit denen es für Ihr Publikum spannend bleibt? Und dabei auch noch schlagfertig und spontan sein, wenn Sie verbal angegriffen werden? Spontaneitäts-Experte Ralf Schmitt zeigt Ihnen in diesem Seminar, wie’s funktioniert.

Interaktion mit dem Publikum | Methode #3: Die Online-Version

Auch in der virtuellen Welt gibt es großartige Möglichkeiten, die Anwesenden sichtbar zu machen. Wie wäre es mit einem kleinen Fotowettbewerb? Jeder Teilnehmende des Online-Events lädt VOR Beginn ein Foto hoch oder sendet es per Mail: „Wie ist meine Stimmung, wenn ich an mein aktuelles Projekt denke?“ „Welches ist mein schönster Ort, um mich zu entspannen?“ „Was inspiriert mich?“ Eine Auswahl der schönsten Fotos wird zu Beginn der Veranstaltung gezeigt. Ein gelungener Einstieg!

Wie Sie interaktiv mit dem Wurfmikrofon moderieren und so Ihr Publikum in einer Fragerunde oder Diskussion ohne Aufwand beteiligen, erfahren Sie in unserem YouTube-Kanal.

Foto-Credit: GSA Convention 2021 by Birgit Probst