Ich war vor ein paar Monaten bei einem Training in Berlin. Beim Abschluss-Feedback sagte mir eine Teilnehmerin: „Ich habe Dich absolut unterschätzt. Als ich Dich gestern Morgen gesehen habe, war mein erster Gedanke, was will mir denn die „kleine Frau“ erzählen. Aber Du hast mich wirklich überzeugt und ich habe aus dem Training ganz viel mitgenommen.“ Nun, das Feedback war positiv, aber ich habe mir im Nachgang intensiv Gedanken gemacht, wie dieser Eindruck entstehen konnte. Und mir ist dabei folgendes bewusst geworden: Ich bin zwar nicht klein, aber es gibt durchaus größere und kräftigere Menschen. Dei Teilnehmerin, die mir das Feedback gegeben hatte, war körperlich deutlich größer und auch etwas kräftiger als ich. Zudem habe ich gerne in meinen Trainings Business-Kleider oder Etui-Kleider getragen, was die Weiblichkeit natürlich unterstreicht. Die Kombination meiner körperlichen Erscheinung in Verbindung mit dem Kleid hat bei dieser Teilnehmerin dazu geführt, dass ich erst einmal in die Schublade „Was will mir die kleine Frau erzählen.“ gesteckt wurde. Ganz unbewusst wurde meine Ausgangssituation, die Teilnehmerin inhaltlich zu überzeugen, erst einmal geschwächt.
Was habe ich draus gelernt: Im Erstkontakt im Business, im Training oder auch bei meinen Vorträgen und Moderationen habe ich immer eine Hose an. Hosen lassen mich weniger „fraulich“ wirken. Mit einer so einfachen Veränderung sorge ich nun dafür, dass meine Kompetenz nicht durch ein Kleidungsstück in Frage gestellt wird. Umgekehrt bestätigt diese Erfahrung auch nochmals, dass Kleidung einen großen Einfluss auf unserer Wirkung, auf unseren Erfolg im Business hat. Hier 5 wichtige Tipps, was Sie beim Erfolgsfaktor Outfit berücksichtigen sollten. Dress for Success!
1. Seien Sie besser overdressed als underdressed
Waren Sie schomal zu einem Anlass unpassend angezogen? Alle in Businesskleidung und Sie im Freizeitlook – oder umgekehrt? Nun, dann kennen Sie das unangenehme Gefühl. Grundsätzlich sollte die Kleidung passend zum Anlass oder zur Firmenkultur gewählt werden. Wenn Sie sich aber nicht ganz sicher sind, sollten Sie lieber etwas overdressed als underdressed sein.
2. Achten Sie auf die Qualität Ihrer Kleidung
Achten Sie beim Kauf Ihrer Businesskleidung auf eine gute Qualität und möglichst knitterfreie Stoffe. Investieren Sie lieber in 2-3 gute, zeitlose Kleidungsstücke, als sich massenhaft günstige Kleidung zuzulegen, die schnell an Passform und Wertigkeit verliert.
3. Wohlfühlen im Business-Look können Sie lernen
Ganz häufig hören wir in unseren Trainings: „Ich weiß ja, dass ein Anzug im Büro hilfreich wäre, aber darin fühle ich mich einfach nicht wohl. Dann käme ich mir verkleidet vor und wäre nicht mehr authentisch.“ Natürlich fühlt es sich am Anfang ungewohnt und vielleicht auch unangenehm an, wenn Sie beispielsweise Jeans und Sweatshirt gegen einen Anzug tauschen. Je häufiger Sie Ihren neuen Business-Look aber tragen, um so gewohnter wird es. Und nach einer gewissen Zeit fühlt es sich auch authentisch an. Übung macht auch hier den Meister.
4. Kennen Sie die für Sie passenden Farben und Schnitte
Welche Farben bringen Ihre Persönlichkeit richtig zum Strahlen? Wie wirken Farben im Business grundsätzlich? Und welche Schnitte sind schmeichelhaft für Ihre Figur? Wenn Sie diese Fragen für sich beantworten können, sind Sie schon gut gerüstet. Ansonsten ist eine Farb- und Stilberatung bei einem Experten absolut empfehlenswert. Egal ob Mann oder Frau. Mit wenig Aufwand können Sie viel bewirken und sich selbst so die bestmöglichen Voraussetzungen schaffen, um dann noch inhaltlich zu punkten.
5. Achten Sie auch auf Ihre Kleidung vor der Kamera
Ob Online-Meetings, Online-Präsentationen oder Kundengespräche vor der Kamera. Auch in der virtuellen Welt sollten Sie darauf achten, welchen Eindruck Sie von sich vermitteln wollen. Ist der im Home Office verlockende bequeme Freizeit-Look wirklich passend oder braucht es auch hier mehr Business-Look? Neben dem, dass Kleidung mit bunten Mustern, kleinen Karos und vielen Streifen grundsätzlich eher ungünstig für die Kamera sind. Achten Sie bewusst darauf, welche Kleidung Sie vor der Kamera tragen – zumindest im sichtbaren Ausschnitt.
Bildquelle: Nejron Photo/Shutterstock.com