Bei Moderationen und Präsentationen ist es nicht nur wichtig, frei und überzeugend sprechen zu können. Auch die Stimme zählt, wenn es darum geht, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Schon wenige Übungen helfen dabei, Ihrer Stimme mehr Kraft zu verleihen. Heute möchten wir Ihnen ein Zirkeltraining mit 5 Übungen empfehlen.
Ein paar Dinge vorweg: Grundsätzlich ist eine positive Gemütslage die beste Voraussetzung dafür, dass die Stimme gut klingt. Zudem beeinflusst die Körperhaltung ihren Klang. Der Körper sollte sich in einer beweglichen Spannung und Aufrichtung befinden – also flexibel sein. Regelmäßige kurze Stimmtrainings erzielen bessere Erfolge als lange andauernde. Widmen Sie deshalb täglich fünf bis zehn Minuten Ihrer Stimme, zum Beispiel morgens im Bad.
1. Übung: Warm-up
Um der Stimme mehr Volumen zu verleihen, müssen die Resonanzräume des Körpers vollständig erschlossen werden: Stellen Sie sich mit hüftbreit geöffneten und parallel stehenden Füßen hin. Achten Sie dabei darauf, dass die Knie gelöst und gelockert sind. Entspannen Sie die Schulterregion. Heben Sie die Schultern beim Einatmen kräftig an und lassen Sie diese beim Ausatmen mit einem Seufzer wieder fallen. (Drei Wiederholungen)
Lassen Sie danach die Schultern kreisen, erst im Uhrzeigersinn und anschließend entgegengesetzt. Führen Sie danach ebenfalls Beckenkreisen im und gegen den Uhrzeigersinn aus. Achten Sie dabei auf fließende, lockerere Bewegungen. (Drei bis vier Minuten)
2. Übung: Wohlfühlstimmlage finden
Setzen oder stellen Sie sich aufrecht hin. Die Füße sollten festen Kontakt mit dem Boden haben und sicheren Stand gewährleisten. Spüren Sie Ihren Atem und lassen Sie alles Schwere mit einem tiefen und kräftigen Seufzer los. Atmen Sie ruhig weiter und spüren Sie das Hinein- und Hinausströmen Ihrer Atemluft. Bilden Sie nun beim nächsten Ausatmen mit lockeren Lippen ein „wwwwww“ und spüren Sie die angenehme Vibration, die sich im Kopf und Halsbereich ausweitet. Legen Sie nun dabei Ihre Handinnenflächen auf den Kehlkopfbereich und beginnen Sie die Tonlage zu variieren. In der Tonlage, in der die stärksten Vibrationen spürbar werden, liegt ihre wahre Stimmkraft. In dieser Tonlage ist Ihre Stimme am belastbarsten und ausdrucksstärksten.
3. Übung: Der Stimme Kraft verleihen
Öffnen Sie Ihren Mund weit, so dass sich im Unterkiefer- und Halsbereich eine Weite einstellt, die der beim Gähnen gleicht. Bilden Sie ein langgezogenes „ahhhhhhh“ und spüren Sie, wie sich der Ton gleichmäßig im Hals und Brustbereich ausbreitet. Wiederholen Sie dies dreimal, um anschließend damit zu beginnen, genüsslich in weichen, weiten Bewegungen zu kauen. Begleiten Sie jede dritte Kaubewegung abwechselnd mit den Silben „mnjam“, „mnjom“, „mnjum“. Wiederholen Sie diese Übung bis Sie eine Veränderung Ihres Stimmklangs wahrnehmen.
Atmen Sie nun über die Nase aus und summen Sie dabei. Die Zunge bleibt locker. Bei der ersten Wiederholung öffnen Sie währenddessen langsam den Mund und bilden dabei ein „moooo“. Es sollte sich eine ähnliche Weite wie bei der Gähnübung Halsbereich bilden. Atmen Sie mehrmals locker ein und aus und summen Sie anschließend beim Ausatmen durch die Nase ein lautes und kräftiges „mmmh“. Nach drei bis fünf Wiederholungen, können sie begleitend dazu ein breites Grinsen aufsetzen. Jetzt sollten die Vibrationen auch im Kopf zu spüren sein.
4. Übung: Einen reinen Ton bilden
Führen Sie mit Ihren Schultern leichte, kreisende Bewegungen nach hinten durch und summen Sie dabei ein „mmmmmmh“ in Ihrer Wohlfühlstimmlage. Bilden Sie anschließend beim nächsten Ausatmen ein lockeres und entspanntes „l“. Begleiten Sie diesen Ton mit einer Handbewegung, die sich von Ihrem Mund nach vorne weg bewegt. Holen Sie so nach und nach jeden weiteren Ton von Ihren Lippen ab und führen ihn in die Weite weg. Gleichzeitig ruht Ihre andere Hand auf Ihrem Bauch und spürt wie die Bauchdecke sich langsam nach innen zieht, während der Ton ausklingt und sich wieder locker nach außen wölbt, wenn Sie Luft holen. Nach drei Wiederholungen wechseln Sie zum „n“. Nach weiteren drei Wiederholungen können Sie zum „l“ und „n“ ein lang gedehntes “a“ ergänzen („laaa“ / „naaa“). Achten Sie darauf, während der Tonbildung weder lauter noch leiser zu werden. Ideal ist ein geradliniger, gleichmäßiger Ton.
5. Übung: Vertiefen der Sprechstimmlage
Bilden Sie mit dem Ausatmen ganz entspannt und ohne Druck ein „aaaaa“. Nehmen Sie parallel dazu Ihre beiden Hände (zu lockeren Fäusten geballt) zur Hilfe und klopfen Sie damit sanft Ihren Brustkorb ab. Durch das leichte Klopfen und die Vibrationen sollte der Ton nun etwas abgehackt klingen. Variieren Sie dabei die Kieferöffnungsweite, um zu hören wie der Ton sich verändert. Wiederholen sie diese Übung mit den Vokalen “o“ und “u“. Ziel dieser Übung ist es, das Zwerchfell zu entspannen, die Atmung zu vertiefen und die Stimmlippen zu lockern.
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