So werden Weihnachten und Silvester erst richtig besinnlich

Das traditionelle Weihnachtsessen, Geschenke verteilen, an Silvester vielleicht noch Blei gießen – der Jahresausklang hat rein programmtechnisch oft nicht viel zu bieten, wenn wir im trauten Familienkreis zusammensitzen. Sicher, meist sind wir froh um ein wenig Ruhe und Besinnlichkeit. Dennoch ist der Jahresausklang auch immer eine wunderbare Gelegenheit, um das alte Jahr Revue passieren zu lassen. Und eine Tischrede ist schließlich nicht nur was für Hochzeiten und Jubiläen.

Warum also nicht ein neues Ritual etablieren, das einen Blick auf die gemeinsam erlebten zwölf Monate wirft? Eines, bei dem man ganz nebenbei seine Fähigkeiten im freien Sprechen und im Storytelling trainieren kann, und das im vertrauten Rahmen?

Erheben Sie bei der Feier mit der Familie oder Freunden doch einfach mal das Glas und sprechen einen Toast auf das vergangene Jahr aus! Wir zeigen Ihnen, worauf Sie achten sollten:

Tipp 1 für Ihre Tischrede: Vorbereitung muss sein

Nach drei Gläsern Wein eine Rede aus der Hüfte zu schießen, ist oft keine gute Idee. Schließlich freut man sich auch im Familienkreis über ein Schulterklopfen im Anschluss oder über einige gerührte Augenpaare. Um bei der Rede nicht nur die eigenen Eindrücke aus dem vergangenen Jahr zu schildern, fragen Sie vorab Ihre Verwandten oder Freunde ganz unauffällig: „Wow, schon wieder ein Jahr vorbei! Was war dein schönster Tag in diesem Jahr? Was nimmst du aus diesem Jahr mit?“ Ist die Rede fertig, sprechen Sie sie zwei-, dreimal vor dem Spiegel durch.

Tipp 2 für Ihre Tischrede: Das sollte rein

Wichtig ist, dass Sie Emotionen rüberbringen. Und Bilder im Kopf erzeugen. Das ist umso einfacher, wenn die Gäste bei den geschilderten Erlebnissen mit dabei waren. Welche besonderen Ereignisse hat die Familie oder die Clique in diesem Jahr erlebt? Gemeinsame Urlaube, Geburten, Schulaufführungen, runde Geburtstage? Welche traurigen Momente gab es? Welche Umbrüche hat es gegeben? Ist jemand weggezogen oder hat einen erfolgreichen Jobwechsel hinter sich? Haben Sie keinen Anspruch auf Vollständigkeit, suchen Sie sich die wichtigsten Ereignisse heraus. Beschreiben Sie möglichst persönlich, wie Sie die Situation erlebt haben oder was Sie in Ihrer Vorabrecherche von den anderen erfahren haben.
Vielleicht finden Sie auch ein Thema oder Motto, auf das Sie in Ihrer Rede immer wieder zurückkommen: Umbruch, Familienerweiterung, verrückte Urlaube …

Tipp 3 für Ihre Tischrede: Das bleibt draußen

Ja, es stimmt, man kann sich die Verwandtschaft nicht aussuchen. Dennoch haben Kritik und spitze Bemerkungen bei einer Rede zum Jahresausklang nichts zu suchen! Auch Geschichten, die andere Menschen bloßstellen, lieber weglassen. Auch Kinder möchten bei den Erzählungen nicht als süße Witzfiguren dienen, nur weil sie bei der Theateraufführung den Text vergessen oder sich aus Tollpatschigkeit in diesem Jahr den Arm gebrochen haben.

Was Sie auch getrost streichen können: Ausführliche Entschuldigungen zu Beginn, dass Sie eigentlich kein großer Redner sind. Das ist alles andere als souverän und langweilt auch die geneigteste Lieblingstante.

Tipp 4 für Ihre Tischrede: Die Basics

Damit die Rede ankommt – sowohl im Herz als auch im Langzeitgedächtnis – ist authentisches Auftreten gefragt. Die Emotionen haben wir bereits erwähnt. Genauso wichtig ist das freie Sprechen. Eine abgelesende Rede versickert irgendwo zwischen Redner und Tischläufer. Wenn Sie sich unsicher sind, notieren Sie nur die wichtigsten Zahlen, Daten, Fakten. Der Rest entsteht aus der Emotion.
Wie Ihr Spickzettel für die Rede aussehen kann, steht in unserem Blogartikel Die Moderationskarte.

Tipp 5 für Ihre Tischrede: Ein gutes Ende finden

Für eine knackige, begeisternde Rede ohne Längen genügen 3 bis 5 Minuten! Tipp: Messen Sie vorab beim Üben die Zeit. Oft kommt einem das Gesprochene viel kürzer vor, als es in Wirklichkeit ist. Finden Sie einen guten Abschluss, indem Sie gute Wünsche für das neue Jahr aussprechen oder einen schönen Trinkspruch aufsagen. Eventuell ist nun auch ein guter Zeitpunkt, um kleine Geschenke zu verteilen. Auch schön: Sagen Sie einfach mal Danke! Wer aus dem Kreis Ihrer Lieben hat Sie in diesem Jahr besonders unterstützt? Wer ist Ihnen noch mehr ans Herz gewachsen? Dankbarkeit kann man teilen, indem man sie ausspricht.

Noch mehr Tipps für Ihren Toast mit Wow-Effekt sehen Sie auf unserem YouTube-Kanal.

Bildquelle: shutterstock.com/Pressmaster

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