Checkliste für Auftritte in den Medien

Pressesprecher, Leiterinnen der Kommunikationsabteilung oder Personalverantwortliche kennen diese Situation: Das Telefon klingelt, am anderen Ende meldet sich ein panischer Marktleiter des eigenen Unternehmens: „Bei uns in der Filiale steht ein Presseteam und möchte ein Statement. Was nun?!“

Für ein qualifiziertes Medientraining der Mitarbeiter:innen ist es nun zu spät. Egal, ob es um die Frage geht, wie sich die aktuelle Saisonware verkauft, wie es zu Zwischenfall xy kommen konnte oder wie die neue Ausbildungsinitiative des örtlichen Landkreises im Unternehmen umgesetzt wird: Wenn Medien in Form von Radio-, TV- oder Zeitungsredakteuren anklopfen, sollte man schnell und professionell handeln. Denn entweder gibt die Konkurrenz das Statement zum Thema oder Sie werden als das Unternehmen abgestempelt, das nichts sagen möchte. In diesem Fall werden Journalist:innen ganz besonders neugierig. Wer nicht mit der Presse kommuniziert, könnte etwas zu verbergen haben. Sie wittert eine interessante oder brisante Geschichte.

Und außerdem ist jede Medienanfrage – sofern es sich nicht um eine Krise handelt – eine großartige Chance, das eigene Unternehmen, die eigenen Themen bekannt zu machen und positiv in der Öffentlichkeit darzustellen. In vielen Unternehmen ist es deshalb für Führungsverantwortliche Plicht, ein Medientrainig zu absolvieren. Schließlich kann es jederzeit zu einem Vorfall kommen, der für die Presse von Interesse ist.  Zusätzlich gibt es Checklisten für die Vorbereitung von Medienauftritten.

Wir haben Ihnen eine kleine Checkliste für Ihre Medienauftritte zusammengestellt, die Sie als Vorlage für Ihre eigenen Richtlinien entsprechend anpassen und gestalten können.

Leitfaden für Auftritte in den Medien und in der Öffentlichkeit

1) Image und Botschaft des Unternehmens

  • In wessen Namen spreche ich?
  • Was ist die Mission meines Unternehmens?
  • Was sind unsere Kernbotschaften des Unternehmens oder des Unternehmensbereichs, für den ich spreche?
  • Wie wollen wir wahrgenommen werden in der Öffentlichkeit?

Fügen Sie den Claim Ihres Unternehmens oder einige Schlagwörter hinzu, die die Kernbotschaft wiedergeben.

2) Positive Auftrittswirkung

  • Bei TV- und Audioaufnahmen: Ich stehe aufrecht, hüftbreit und fest mit beiden Beinen auf dem Boden
  • Bei Bildaufnahmen: Meine Hände ruhen in einer Ausgangslage vor dem Körper, am besten locker aufeinandergelegt auf Höhe des Bauchnabels. Von dort aus kann ich ganz normal gestikulieren – wie im Alltag (Hände bitte nicht in die Hosentaschen, in die Hüfte gestemmt oder an einen Gegenstand geklammert, der nicht wichtig ist für die Aussage).
  • Ich achte darauf, dass mein Blick nicht abschweift. Ich schaue die Journalistin an. (wichtig: bei TV Statements nicht in die Kamera schauen!)

3) Dresscode und Äußeres für Auftritte in den Medien

  • Ich achte auf ein gepflegtes äußeres Erscheinungsbild, das dem Image meines Unternehmens entspricht.
  • Ich trage meine Unternehmenskleidung. Sie ist sauber und ordentlich.
  • Der Blick in den Spiegel: Meine Haare sehen ordentlich aus. Männer: saubere Rasur oder gepflegter Bart. Die Brille ist geputzt. Keine Essensreste zwischen den Zähnen.

4) Verständlich und überzeugend sprechen

  • Ich spreche authentisch, als ob ich im Alltag jemandem etwas erzähle.
  • Ich spreche in angemessener Geschwindigkeit, klar und deutlich.
  • Wenn ich starken Dialekt spreche, versuche ich langsamer zu reden, damit mich jeder gut verstehen kann.
  • Ich sage einfache, kurze Sätze und gehe am Ende des Satzes mit der Stimme nach unten.
  • Ich habe mich vor dem Auftritt ein wenig eingesprochen, meine Kiefermuskulatur gelockert (bspw. durch Lippenflattern, also ein Brrrrmmm-Geräusch wie beim Autorennen) oder ein wenig gesummt.

5) Mindset in Interviews

  • Positives Mindset: Journalisten sind Gesprächspartner auf Augenhöhe.
  • Ich habe die Chance, mein Unternehmen/meine Themen bekannter zu machen.
  • Geschäftsbeziehung auf Augenhöhe: Journalisten brauchen mich, weil ich Expert:in für das Thema bin. Ich brauche Journalisten, um mein Unternehmen/Thema in der Öffentlichkeit bekannt zu machen.
  • Ich kommuniziere aktiv, anstatt auf die Kommunikation anderer zu reagieren.

6) Notfall-Tipps bei Aufregung

  • Vor dem Auftritt: Langsam tief einatmen und mit Lippenbremse länger wieder ausatmen.
  • Vor dem Auftritt: Gähnen sorgt für tiefes Atmen und für Entspannung.
  • Vor dem Auftritt: Bewegung baut Spannung ab.
  • Vor und während des Auftritts: Positives Mindset – Journalisten sind Gesprächspartner auf Augenhöhe. Ich habe die Chance, mein Unternehmen/meine Themen bekannter zu machen.
  • Beim Auftritt: Die Füße im Boden verwurzeln und Zehen in den Boden pressen.

Viel Erfolg!

Sie möchten Ihr Team rechtzeitig fortbilden für den Auftritt vor der Presse, im Interview oder im TV? Unsere Trainer sind erfahrene Journalisten. Wir bieten qualifiziertes Medientraining an und trainieren mit Ihnen den Auftritt vor der Kamera.

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