6 Tipps für konstruktive Mitarbeitergespräche
Gutes Feedback ist keine Kritik – es ist ein Spiegel. Es hilft Mitarbeitenden zu wachsen, stärkt die Zusammenarbeit und beugt Konflikten vor. Doch in der Praxis sind Feedbackgespräche oft schwierig: zu direkt, zu spät oder gar nicht geführt. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Feedback geben, das Wege zu Leistungsbereitschaft und persönlicher Entfaltung eröffnet.
1. Geben Sie Feedback mit positiver Absicht
Feedback ist ein Angebot zur Entwicklung und sollte nie ein Ventil für Frust sein. Bevor Sie sprechen, fragen Sie sich: Will ich, dass mein Gegenüber besser wird – oder will ich nur etwas loswerden? Nur wer Feedback aus einer positiven Haltung gibt, wird auch gehört.
2. Am besten, wenn es erwünscht ist
Unerwünschtes Feedback führt selten zu Einsicht. Sprechen Sie Kritik nur an, wenn die andere Person offen dafür ist – oder wenn es Teil eines klaren Gesprächsanlasses ist (z. B. Jahresgespräch, Projekt-Review). Sonst geht Ihr Anliegen in Abwehrreaktionen unter.
3. Geben Sie Feedback zeitnah und konkret
Feedback hat ein Verfallsdatum. Warten Sie nicht wochenlang – sonst verschwimmen die Fakten und Emotionen. Beziehen Sie sich auf konkrete Beobachtungen: „In den letzten drei E-Mails waren mehrere Tippfehler.“ Das ist nachvollziehbar – und nachvollziehbare Kritik wird eher akzeptiert.
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4. Trennen Sie das Verhalten von der Person
Feedback bezieht sich auf Verhalten oder Leistung, nicht auf Charakter. Sagen Sie also nicht: „Du bist unzuverlässig“, sondern: „Du hast die Abgabe mehrfach verschoben – das bringt das Team in Zeitdruck.“ So bleibt Ihr Feedback sachlich und lösungsorientiert.
5. Nutzen Sie die WWW-Formel
Eine einfache und wirkungsvolle Struktur gibt Ihnen die WWW-Feedback-Formel. Machen Sie sich vorab folgende Gedanken und äußern Sie diese im Gespräch klar und sachlich.
Wahrnehmung: Was haben Sie beobachtet?
„Ich habe gesehen, dass Sie beim Kundentermin in Freizeitkleidung erschienen sind.“
Wirkung: Welche Wirkung hatte das auf Sie oder andere?
„Das wirkte auf mich unprofessionell – und ich fürchte, auch auf den Kunden.“
Wunsch: Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
„Ich wünsche mir, dass Sie bei Kundenterminen Business-Kleidung tragen.“
Und ergänzend das vierte W:
„Wie klingt das für Sie?“
Fragen Sie nach. Denn Feedback ist keine Einbahnstraße, sondern der Beginn eines Dialogs.
6. Weniger ist mehr
Überfordern Sie Ihr Gegenüber nicht mit fünf Themen auf einmal. Fokussieren Sie sich auf einen oder zwei Punkte – so bleibt Ihr Feedback präzise und umsetzbar.
Fazit:
Gutes Feedback erfordert Mut, Empathie und Struktur. Wenn Sie Feedback als Spiegel und Dialog verstehen, fördern Sie Motivation statt Abwehr – und schaffen eine Kultur, in der Lernen und Entwicklung selbstverständlich sind.
Tipp:
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